Robert Schäfer: "Mathematik Experimental - Denkoberflächen in der Mathematik"

"Denkoberflächen" sind didaktisch ausgestaltete Experimentiervorlagen zu den unterschiedlichsten Themen der Schulmathematik, die sowohl unterrichtsergänzend von den Schülern als auch zur interaktiven Visualisierung mathematischer Zusammenhänge vom Lehrer direkt im Unterricht eingesetzt werden können. Zu diesem Zweck wurde die (statische) Symbolsprache der Mathematik in eine prozesshafte Bild- und Objektsprache übersetzt, mit der funktional-logische Untersuchungen möglich werden, ohne symbolische Rechenoperationen durchführen zu müssen. Dies hat den Vorteil, daß sich Schüler und Lehrer auf der Handlungsebene begegnen können, noch ehe sie sich auf eine gemeinsame (Symbol-)Sprache geeinigt haben müssen. Zusammenhänge werden am beeinflussbaren sichtbaren Denkmodell (=Denkoberfläche) erforscht und erst danach symbolisch verdichtet.
Dies soll im Rahmen des Vortrags anhand einer Unterrichtsausarbeitung mit dem Thema "... konstruktiv-geometrischer Zugang zur Differential- und Integralrechnung" kurz skizziert werden.
Das Gestalten von "Denkoberflächen" könnte im Rahmen der Lehrerausbildung in Zukunft ein Bindeglied zwischen Informatik und Didaktik darstellen, und zu einem erweiterten Verständnis im Umgang mit Symbolen führen: Symbole als beeinflussbares Beziehungsgeflecht sichtbar gewordener Denkstrukturen.